DEAR 20 YEAR OLD ME


BonPrix feiert heuer sein 30jähriges Jubiläum und bat einige Blogger Rückschau zu halten und persönliche Eindrücke über Veränderungen rund um den eigenen 30ten Geburtstag auf dem BonPrix Blog mode&mehr zu teilen. Wie sich mein Leben und mein Stil über die letzten Jahre verändert haben, könnt ihr hier nachlesen. Ich musste nicht lange über Antworten nachdenken, schließlich hat sich seit meinen 20ern wirklich sehr viel in meinem Leben getan, nicht nur, was meinen Stil betrifft. Ich dachte über meine "Jugend" nach und überlegte, von welchen Tipps die "junge" Petra profitieren hätte können. Vielleicht kommt euch das eine oder andere bekannt vor :)
1. Hör auf deine Mutter, aber vor allem auf dein Herz
Oh ja, meine Mama und ich, wir haben eine turbulente Zeit hinter uns. Heute ist sie eine meiner wichtigsten Verbündeten und ich werde unrund, wenn ich nicht alle paar Tage mit ihr telefoniere. Aber mit 20, da war das ganz anders. Jeden noch so gut gemeinten, (oft) ungefragte Ratschlag nahm ich als unangebrachten Eingriff in mein Leben wahr. Ich weiß noch, wie ich mir oft dachte, dass ich niemals so leben möchte wie meine Eltern.  Das waren in meinen Augen spießige, konservative Leute, die so ganz anders tickten als ich. Eigentlich bin ich entsetzt, wie unabsichtlich arrogant ich früher war. Jetzt, da ich selber eine Tochter habe, beginne ich meine Eltern immer besser zu verstehen und schäme mich fast für mein unsensibles Verhalten. Ich lachte Mama zum Beispiel aus, als sie mir, einfach aus Sorge um mein Wohlergehen davon abriet, alleine ins Ausland zu gehen. Ich verstand ihre aus meiner Sicht unverhältnismäßigen Sorgen um meine Sicherheit einfach nicht. Was sollte MIR schon passieren? Ich konnte einfach nicht mit ihren Ängsten umgehen und sie nicht damit, dass ich den Drang hatte die Welt zu entdecken. Wie viel Streit wir uns erspart hätten, wenn ich einfach auf sie eingegangen wäre anstatt  abzublocken oder unfair und unnötig gemein zu sein. Es ist unheimlich wichtig für seine Träume zu kämpfen und vor allem zu versuchen sie eigenständig zu verwirklichen, aber es ist ebenso wichtig einen akzeptablen Weg zu finden um Menschen, die einen aufrichtig lieben, nicht vor den Kopf zu stoßen. 

2. "Youth is wasted on the youth." George Bernard Shaw.
Wie wahr. Man will schnell erwachsen werden und übersieht, dass die Jugend sowieso enorm schnell vergeht. Sich Zeit nehmen zu studieren, zu reisen und viele Dinge zu lernen, die Jugend in vollen Zügen zu genießen, das wäre mein Rat. Ohne eine eigenen Familie, ohne große Verpflichtungen kann man in der Zeit zwischen zwanzig und dreißig Träume realisieren und viele Erfahrungen sammeln. Ich bin dankbar für die Möglichkeiten, die sich mir boten, aber das eine oder andere Projekt ist dann doch auf der Strecke geblieben und wurde immer wieder verschoben. Leider. Gut, man kann immer versuchen seine Träume umzusetzen, dafür ist es schließlich nie zu spät. Ich behaupte aber, dass es einfacher ist, sich in jüngeren Jahren auszuprobieren, wo man noch keinen Kredit, keine Kinder, also noch keine großen Verpflichtungen hat. 

3. Be true to you
Die größte Zeitverschwendung in meinem Leben war: Liebeskummer. Wie viele Nächte habe ich, entweder allein oder mit Freundinnen geheult, weil ER einfach nicht erkennen wollte, dass natürlich nur ICH die richtige für ihn sein kann. Wie konnte ER sich überhaupt auch nur eine Sekunde ein Leben ohne MICH vorstellen?! Jeder muss seine Erfahrungen machen, schon klar und man wächst mit den Herausforderungen. Aber die Zeit, die ich sinnlos irgendwelchen Typen, die gerade mal drei Akkorde auf der Gitarre spielen konnten, nachheulte, um die tut es mir schon sehr leid. Das es keinen Sinn macht, sich zu verbiegen, um von jemandem geliebt oder gesehen zu werden, musste ich in dieser Zeit erst schmerzhaft lernen. 

4. Last, but not least
Warum habe ich meine Haare so lange so unnötig blondiert? Und meine Augenbrauen zu Strichen gezupft? Warum habe ich Millionen von Euro ins Sonnenstudio getragen und immer gedacht Sonnencreme ist nur was für Kinder?! Warum hat mir nie jemand gesagt, wie unnötig das alles ist?! Wartet mal. Es gab da jemanden, der versucht hat mir ziemlich genau diese Dinge auszureden. Wer das war? Hähäm. Siehe Punkt eins. Mama knows best. 


Welche Tipps würdet ihr eurem jüngeren Ich geben? Ich bin gespannt :) 
5 Kommentare:
  1. Was für ein toller Post!!! Oh Mann ich hätte meinem jüngeren Ich auch eine ganze Menge zu sagen, ich weiß gar nicht, wo ich da anfangen soll! Am wichtigsten wären mir da wohl zwei Dinge:
    Erstens: Mach dir nicht so viele Sorgen darüber, was andere denken! Ich war mit Anfang 20 noch sehr zurückhaltend und unsicher und hab mir Gedanken gemacht, ob ich lächerlich, häßlich oder ähnliches bin. Ich war so mit mir selbst beschäftigt, dass mir sicherlich eine Menge Spaß entgangen ist. Ich wünschte, ich hätte mir in dem Alter weniger Sorgen gemacht und mehr Dinge einfach ausprobiert.
    Mein zweiter Rat wäre, früher darüber nachzudenken, wie es später weitergehen soll: Ich habe jetzt mit Mitte 30 weder Kinder, noch Karriere und sehe auf mich zukommen, dass ich das alles irgendwie in den nächsten 5 Jahren wuppen muss... Kein schöner Gedanke.

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    1. Hallo T,
      vielen Dank für dein Kommentar! Ich kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen und glaube das es vielen Menschen ähnlich geht. Gerade in jungen Jahren ist man ziemlich verunsichert - die Selbstsicherheit ist auch bei mir erst mit der Zeit und den Herausforderungen gewachsen :) Und keine Sorge - du musst nicht alles wuppen! Mach das was dich glücklich macht und der Rest stellt sich von selbst ein <3 Ich wünsche dir alles Liebe!

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  2. In vielem hier erkenne ich mich wieder. Und trotzdem fruchtet die Erziehung der Eltern. Wenn die Kinder dagegenreden, denke ich immer, die müssen das einfach tun. Weil sie müssen sich abgrenzen. Aber letztlich wird Liebe und Vernunft das wichtigste in ihren KÖpfen und Herzen verankern. Wie bei mir, wie bei Dir und vermutlich vielen anderen Menschen auch.
    Nur Dein Liebeskummer.... der ist bei mir nicht so krass ausgefallen.
    LG Sunny

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  3. Toller Post wie immer liebe Petra, arg hätt ich mir nie gedacht mit rauchen und Sonnenstudio! Glg babsi

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    1. lol, ja Babsi, dass waren meine Jugendsünden :)

      liebe Grüße <3

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